Abe Kōbō

Abe Kōbō (bürgerlicher Name Abe Kimifusa), geboren am 7. 3. 1924 in Tōkyō. Lebte vom ersten bis zu seinem siebzehnten Lebensjahr in Mukden, in der von Japan besetzten Mandschurei, wo sein Vater als Arzt tätig war. 1940 wurde er auf ein Gymnasium nach Tōkyō geschickt und studierte von 1943 bis 1948 Medizin an der Universität Tōkyō. Er schrieb während des Studiums Gedichte in Rilkescher Manier und gründete mit anderen nacheinander mehrere literarische Gesellschaften. Er beschäftigte sich mit dem Surrealismus und liebäugelte seit 1949 mit dem Marxismus. Erste Reise nach Osteuropa und Frankreich 1956. Zerwürfnis mit der Kommunistischen Partei, das 1962 zum Ausschluß Abes und einiger Schriftsteller-Kollegen aus der Partei führte. Mittlerweile war er ein erfolgreicher, mit vielen Preisen geehrter Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor. 1973 Gründung eines eigenen Theaterensembles, des Abe Kōbō sutajio (Studio), das seither seine Stücke aufführte und 1979 eine Tournee durch die Vereinigten Staaten unternahm. 1975 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Columbia-Universität New York. Seit 1948 mit der Grafikerin und Bühnenbildnerin Abe Machi verheiratet. Abe Kōbō verstarb am 22. 1. 1993 nach langer Krankheit in Tōkyō.

*  7. März 1924

†  22. Januar 1993

von Irmela Hijiya-Kirschnereit

Essay

Abe Kōbō gilt in Japan als der ‚internationalste‘ unter den einheimischen Schriftstellern. Begründet wird diese Auffassung damit, ...